Um 11:20 Uhr eröffneten Stefanie Reininger und Monika Möller mit einer Begrüßung das Treffen. Im Anschluss daran berichtete Monica Eisenbraun über das TWS Symposium in Heidelberg, nachzulesen unter https://www.hsp-info.de.

Nach dem Mittagessen startete um 13:40 Uhr der Dipl.-Psych. Holger Pahl seinen Vortrag „Krankheitsbewältigung – eine psychologische Betrachtung“. Herr Pahl teilte den 52 Teilnehmern zu Beginn mit, dass dieses Thema auch ihm selbst sehr wichtig ist, da er eine schwerst- und mehrfachbehinderte Tochter hat und seine Frau durch eine Augenkrankheit fast blind ist.

Seinen Vortrag begann Herr Pahl mit einer Geschichte: 

Inmitten eines dichten Waldes stand ein mächtiger, alter Baum, dessen Rinde das Zeugnis vieler Jahreszeiten trug. Er hatte Stürmen getrotzt, Vögel genährt und Schatten gespendet. Doch eines Tages zog ein Sturm heran, so gewaltig, dass selbst der alte Baum erbebte. Der Wind zerrte an seinen Ästen, riss seine Blätter fort und spaltete schließlich seinen stolzen Stamm. Als der Sturm nachließ, lag der Baum halb entwurzelt und zerbrochen da.

Die Tiere des Waldes tuschelten untereinander. „Er wird nie wieder der Gleiche sein“, sagten die Eichhörnchen. „Seine Zeit ist vorbei“, murmelten die Krähen.

Doch der Baum hörte all dies und erinnerte sich an seine tiefsten Wurzeln. Sie waren noch da, verborgen unter der Erde, fest verankert in der dunklen, nahrhaften Tiefe des Waldbodens. Also begann der Baum, sich zu sammeln. Langsam, fast unmerklich, streckte er seine Wurzeln tiefer in die Erde, suchte nach Wasser und Halt. An seinem zerbrochenen Stamm wuchsen zarte Knospen, winzig und unscheinbar, aber voller Leben.

Die Zeit verging, und der Baum trug seine Narben mit Würde. Die Spaltung in seinem Stamm füllte sich mit Moos und wurde zur Heimat für kleine Käfer und Pilze. Seine neuen Äste wuchsen schief und unregelmäßig, doch sie waren stark. Eines Frühjahrs blühte er wieder, seine Blüten strahlten heller als je zuvor. Die Tiere des Waldes sahen ihn erstaunt an. „Er ist anders“, sagten sie, „aber er lebt, und wie er lebt!“

Der Baum lernte, dass Stärke nicht das Fehlen von Wunden ist, sondern die Fähigkeit, aus ihnen neues Leben zu schöpfen. Und so wurde er ein Symbol für den gesamten Wald, eine Mahnung daran, dass Wachstum auch in den tiefsten Tiefen der Verletzlichkeit möglich ist.

Der sehr interessante Vortrag von Herrn Pahl ist der separaten Datei zu entnehmen.

Nach diesen Ausführungen stellte Manuela uns noch kurz eine Therapie vor: „Lu-Coaching, Triggerpunkte selbst behandeln“, da sie dadurch einen großen Gewinn für sich erzielen konnte.

Um unserem Treffen einen runden Ausklang zu geben, erzählte uns Angela noch zwei afrikanische Märchen.

Protokoll:        Michaela Kunz, 9.4.2025